Projekt Reorganisation Stützpunkte Wettingen/Baden

Medienberichte

November 2003: Vorerst keine Vernunftehe

August 2003: Eine Fusion wäre positiv

Juni 2003: Schwelbrand im Dach der Feuerwehren

Mai 2003: Kommandant Widmer zieht sich zurück

Dezember 2002: Bei einer Fusion würden beide gewinnen


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Aargauer Zeitung, Samstag, 22. November 2003, Region Baden-Wettingen

Vorerst auch keine Vernunftheirat

Die beiden Feuerwehrkulturen sind für die Fusion noch nicht reif

Die Arbeit ist nicht für die Katz. Zwar ist die grosse Fusion gescheitert, bleibt aber gestecktes Ziel. Jetzt soll die Zusammenarbeit intensiviert werden. Aber: Eine der beiden wird den Stützpunkt-Status verlieren.

Die Zeit für eine Fusion der Feuerwehren Baden und Wettingen ist noch nicht reif.» Mit diesem Satz geben die Mitglieder des Lenkungsgremiums bekannt, dass die Fusionsverhandlungen gescheitert sind respektive unterbrochen werden. Das Gremium besteht aus Rolf Eichenberger, Direktor des Aargauischen Versicherungsamtes (AVA), Josef Bürge, Stadtammann, Baden, und Karl Frey, Gemeindeammann, Wettingen.

Hätte im Kanton Signalwirkung gehabt

"Eine Fusion der Feuerwehren von Baden und Wettingen hätte Signalwirkung gehabt", sagt Eichenberger mit Bedauern. «Wir wollten hier den Anfang machen, weil das Gebiet sich im Kanton am offensichtlichsten für einen Stützpunkt eignet.» Darin wird er durch den Regierungsrat bestärkt: «Seit zwei Tagen habe ich den Auftrag, das Stützpunktnetz im Aargau zu straffen und die Regionalisierung der Ortsfeuerwehren voranzutreiben.»

Dennoch kann Badens Stadtammann seinen Ärger nicht verbergen: «Beide Gemeinderäte und eigentlich auch die Kader sind hinter der Fusionsabsicht gestanden.» Die Vorbehalte, die mitten im Prozess aufgetaucht seien, wären grösser als erwartet gewesen. Offenbar würden die personellen, mentalen und institutionellen Voraussetzungen noch fehlen. Daran muss laut Bürge gearbeitet werden. Gemeindeammann Karl Frey bestätigt, dass die Feuerwehr in den Gemeinden stark verankert ist: «Generell war die Zeit noch nicht reif, aber die Schuld soll jetzt nicht den Feuerwehrleuten in die Schuhe geschoben werden.»

Immerhin: Die Fusion ist nicht abschliessend beiseite gelegt. Auf einen weiteren Anlauf werde hingearbeitet, erklärt Josef Bürge. Das Lenkungsgremium will die umfangreiche Arbeit nicht versanden lassen. «Das Projekt ist zu weit fortgeschritten», sagt Eichenberger. Voraussichtlich bis Mitte 2005 soll das jetzt «virtuelle» Projekt zu Ende bearbeitet sein. Offen bleibt, wann es umgesetzt werden soll. Die Zusammenarbeit der beiden Korps werde aber intensiviert, sagt Frey, schränkt aber ein: «Dabei ist die Intensität noch offen.» Durch die Zusammenarbeit sollen die Mitglieder beider Feuerwehrkorps sich aneinander gewöhnen.

Ein Jahr hatten die Politiker und Feuerwehrfachleute von Baden und Wettingen über eine Fusion diskutiert. Im Sommer, nachdem der Wettinger Feuerwehrkommandant Markus Widmer aus der «Arbeitsgruppe Fusion» zurückgetreten war, kamen die Verhandlungen zumindest auf fachtechnischer Ebene praktisch zum Stillstand. «Es ist schade, dass es jetzt so weit gekommen ist, aber mit dem Abbau des Sicherheitsstandards im Bareggtunnel bin ich nicht einverstanden», sagt Widmer nach wie vor. Im Gegensatz zu ihm sind Baudepartement, AVA und bfu der Ansicht, dass die Fusion keine Abstriche am Sicherheitsstandard gebracht hätte.

Aber nur noch ein Stützpunkt

Ein Entscheid ist jedoch beim AVA gefallen: Künftig wird es nur noch eine Stützpunktfeuerwehr geben, die andere würde zur Ortsfeuerwehr «degradiert». Welche der beiden, das werde das AVA nach Rücksprache mit den beiden Gemeinden entscheiden, sagt Eichenberger. Der vorgesehene «Grossretter» (AZ vom 20. 11.) für die Wettinger wird nur noch gemäss Subventionssatz für Ortsfeuerwehren subventioniert. Wie weit dies bereits als Signal zu deuten ist, bleibt zum jetzigen Zeitpunkt noch dahingestellt. Klar ist nur das, was Eichenberger auch betont: «Am Ziel des AVA, Kosten zu sparen, halten wir fest.»

Ölwehr Baudepartement sucht Stützpunktfeuerwehr

Wettingen ist in erster Linie Stützpunkt der Ölwehr. Das Korps hat sich grosses Wissen in diesem Bereich erarbeitet. Spezialisten wie Bootsführer wurden ausgebildet.

Mit dem sich abzeichnenden Verlust des Status als Stützpunktfeuerwehr ist die Zukunft der Ölwehr offen. «Wir müssen eine Lösung suchen», sagt Werner Hofer, Leiter Schadendienst in der Abteilung Umweltschutz des kantonalen Baudepartementes. Er ist verantwortlich für die Ölwehrsperre, die die Wettinger im Auftrag des Kantons betreiben. Momentan sind die Stützpunktfeuerwehren von Aarau und Wettingen mit Sperren für grosse Flüsse ausgerüstet. «Die Ölwehraufgaben könnten an die Stützpunkte Baden oder Brugg übergehen oder es wird nur noch einen Ölwehrstützpunkt im Aargau geben.» Grundsätzlich will das Departement die Ölwehr bei einer Stützpunktfeuerwehr ansiedeln.

Hofer könnte sich auch vorstellen, dass Material und Mannschaft in ein anderes Korps wechseln, aber: «Der Feuerwehrdienst ist freiwillig und die Leute müssten zu einem Wechsel bereit sein.»

 Kommentar von Roman Huber: Die Politik ist entscheidend

Sowohl die Exekutive Badens als auch diejenige Wettingens sind sich einig: Eine Fusion ihrer Feuerwehren macht Sinn und soll weiterhin das Ziel sein; dieser Meinung sind offenbar auch beide Korps. Auch für das Aargauische Versicherungsamt bestehen keine Zweifel darüber, dass ein Zusammenschluss das einzig Richtige ist. Das Scheitern der Vernunftheirat dieser beiden grossen Korps hinterlässt darum Ratlosigkeit und offene Fragen. Der Austritt des Wettinger Kommandanten aus der «Arbeitsgruppe Fusion» hat eben doch in der wichtigsten Phase des Prozesses Emotionen entzündet, mit denen Prestigedenken und Verlustängste der Stützpunkte ins Spiel kamen. Und das war letztlich wohl matchentscheidend. Man wird den Eindruck nicht los, also ob alte Chlichées über die gebotene Sachlichkeit obsiegt hätten.

Jetzt muss bis zum zweiten Fusionsanlauf daran gearbeitet werden. Es müssen auch Kulturen vereinheitlicht werden. Ein Beispiel dafür: In Wettingen sind Einsatzchef, Feuerwehrkommandant und Präsident der Feuerwehrkommission eine Personalunion. In Baden ist der Einsatzchef dem Kommandanten unterstellt und dieser dem Ressortvorsteher, der zugleich Präsident der Feuerwehrkommission ist. Diese neue Struktur, die klar zwischen operativer und strategischer Ebene trennt, hat sich bereits nach kurzer Zeit bewährt. Anpassungen von Strukturen sind nötig, um das Feld für ein Zusammengehen vorzubereiten.

Es geht im Feuerwehrwesen darum, eine optimale Bereitschaft zum Wohle der Bevölkerung zu gewährleisten. Die personellen und finanziellen Ressourcen müssen bereitgestellt werden. Die Verantwortung dafür liegt bei der Politik.

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Aargauer Zeitung, Samstag, 23.August 2003 Region Baden Wettingen
 
Wettingen Vizekommandant Baumgartner vorgeschlagen
 
Der Gemeinderat wie auch die Feuerwehr Wettingen stehen weiterhin positiv zu einer Fusion der beiden Feuerwehren von Baden und Wettingen. Dies teilt der Wettinger Gemeinderat in einem Communiqué mit. Er hat sich zum Ziel gesetzt, dass von einer Fusion beide Gemeinden und beide Feuerwehrkorps profitieren müssen.
 
Der Wettinger Gemeinderat hat Vizekommandant Hansjürg Baumgartner als neuen Delegierten der Arbeitsgruppe vorgeschlagen. Baumgartner soll in der Arbeitsgruppe Nachfolger von Feuerwehrkommandant Markus Widmer werden. Dieser war aus der Arbeitsgruppe ausgetreten, weil er Komponenten des Rettungskonzeptes für den Baregg-Tunnel anzweifelt. Das Lenkungsgremium werde in den nächsten Tagen zusammentreten und über das weitere Vorgehen entscheiden, sagt Rolf Eichenberger, Direktor des Aargauischen Versicherungsamtes (AVA). Er, Stadtammann Josef Bürge und Gemeindeammann Karl Frey bilden das Lenkungsgremium des Fusionsprojektes.
Die Fusionsverhandlungen wurden unter anderem durch den Bedarf nach einem Hubretter der Feuerwehr Wettingen ausgelöst. Die Beschaffung wurde zu Beginn der Verhandlungen sistiert. Nun ersucht der Gemeinderat, die Sistierung aufzuheben. Dem wird das AVA entsprechen, wie Eichenberger weiter sagt. Die Autodrehleiter ist 31 Jahre alt und weist erhebliche technische Mängel auf, weshalb sie nach Feststellung der Feuerwehr und des Gemeinderates nun durch einen Hubretter ersetzt werden soll. (dm)

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  Aargauer Zeitung, Samstag, 21. Juni 2003
Schwelbrand im Dach der Feuerwehren
Baden/Wettingen: Versicherungsamt hat Verhandlungen für eine sinnvolle Kooperation unterbrochen
 
Sie kommen nicht vom Fleck, die Gespräche über eine Fusion der Feuerwehren Baden und Wettingen. 
Dabei würden sich die Korps ideal ergänzen, die Last der Einsätze könnte auf mehrere Schultern verteilt werden.
 
DIETER MINDER
 
„Wir wehren uns nicht gegen das Projekt der Fusion, sondern sind bereit, uns gemeinsam mit den 
Kameraden von Baden für eine neue Lösung zu engagieren», das hielten die Angehörigen der 
Feuerwehr Wettingen Mitte Dezember 2002 in einem Brief fest. Umso erstaunter sind sie, dass die 
Arbeitsgruppe Fusion ihre Tätigkeit praktisch eingestellt hat. « Dabei hat die Frage der Sicherheit im 
Baregg-Tunnel nichts mit der geplanten Fusion zu tun», sagt der Wettinger Feuerwehrkommandant 
Markus Widmer. «Der ‚verweigerte’ Strassenretter war für Widmer der willkommene Anlass, aus den 
Fusionsgesprächen auszusteigen», sagt dagegen Rolf, Eichenberger, Direktor des Aargauischen 
Versicherungsamtes (AVA).
 
Wer zahlt das zweite grosse Fahrzeug?
 
Begonnen hat der anhaltende Schwelbrand vor rund einem Jahr. In Wettingen musste die 
Drehleiter ersetzt werden. Als Ersatz beabsichtigte die Gemeinde, einen Hubretter zu erwerben. 
Die Kosten liegen bei rund 900 000 Franken. Als Stützpunktfeuerwehr hätte sie Anspruch auf 
rund 75 Prozent Subventionen. Eine Ortsfeuerwehr würde wesentlich weniger erhalten. Bezahlen 
muss das AVA. Das neue Fahrzeug war für Eichenberger der Anlass, die Feuerwehrsituation in 
der Region Baden zum Thema zu machen: «Es wird künftig nur noch eine Stützpunktfeuerwehr geben. 
Aber ein zweites grosses Fahrzeug braucht es im Raum Baden-Wettingen.“ Die Frage ist nur, zu 
welchem Subventionssatz Wettingen dies kaufen kann.
 
Strassenretter gestrichen
 
Wie gefährlich Unfälle in Tunnels sind, zeigte sich im Gotthard, im Mont-Blanc und im Tauern.
«Unabhängig von der Fusion, die Sicherheit im Tunnel und der Überdeckung Neuenhof hat höchste 
Priorität», sagt Markus Widmer. Er verstand deshalb nicht, dass das AVA nur noch einen Strassenretter in 
Baden stationieren wollte und denjenigen in Wettingen strich, zumal der Bund Beiträge an diese 
Fahrzeuge leistet. Mit dem Verzicht werde die Rettungskapazität massiv reduziert, sagt Widmer, und 
als Folge davon trat er aus der Arbeitsgruppe «Fusion» aus. Die Fusion selber befürwortet er nach 
wie vor: «Eine intensivere Zusammenarbeit 
hätte schon vor Jahren Sinn gemacht.»
 
Noch keine Anfrage in Dietikon
 
Gewissermassen der Ersatz für den wegfallenden Strassenretter könnte, so Eichenberger, die 
Stützpunktfeuerwehr Dietikon sein. Grundsätzlich könnte sich Erwin Sommerhalder, Stellvertretender 
Feuerwehrkommandant in Dietikon, vorstellen, dass sie Aufgaben im Bareggtunnel Übernehmen 
würden: «Das war noch nie ein Thema, entscheiden müssten das Aargauische Versicherungsamt 
und die Gebäudeversicherung des Kantons Zürich. » In einem Fall funktioniert die Zusammenarbeit 
über die Kantonsgrenze. Seit Anfang Jahr gehört Bergdietikon zum Gebiet der Stützpunktfeuerwehr 
Dietikon. Bisher hatte die Stützpunktfeuerwehr Baden ausrücken müssen und war sozusagen am 
Feuerwehrmagazin Dietikon vorbeigefahren, um in Bergdietikon zu helfen. Es gibt einen weiteren ähnlichen Fall. 
Kommt ein Alarm aus Würenlos, fährt die Stützpunktfeuerwehr Baden am Magazin Wettingen vorbei.
 
Das AVA muss entscheiden$
 
„Der Gemeinderat ist ganz klar der Meinung, dass die Gespräche weitergehen müssen“, sagt die 
Wettinger Gemeinderätin Antoinette Eckert. Entsprechend wurde das AVA informiert. «Wir brauchen 
doch alle Facts, um über eine Fusion entscheid können», sagt sie und ergänzt, dass Widmer bereit 
sei, als Auskunftsperson am Projekt mitzuarbeiten. 
«Ich bin nach wie vor für konstruktive Gespräche», sagt der Badener Vizeammann Stephan Attiger.
Es liege am AVA, über deren Fortgang zu entscheiden. Doch: «Wenn die Verhandlungen zu einem 
erfolgreichen Ende führen sollen, muss die Feuerwehr Wettingen in der Arbeitsgruppe vertreten sein. 
Der Rücktritt sei dem Projekt nicht förderlich gewesen, doch für ihn sei das Projekt nicht abgebrochen, 
sondern unterbrochen. Der Badener Feuerwehrkommandant Martin Zulauf ist nach dem Rücktritt skeptisch, 
was die Zusammenarbeit anbelangt. 
EINSÄTZE 2002	
Feuerwehr		Einsätze	Personen
Baden		133	113
- davon Stützpunkt	16	
Bellikon		-		56
Bergdietikon	17		70
Birmenstorf	16		61
Ehrendingen	4		91
Ennetbaden	11		73
Fislisbach		12		78
Freienwil		2 		35
Gebenst.-Turgi	21 		71
Künten		4		39
Mägenwil		3		47
Mell.-Wohlensch.	12		82
Neuenhof		21		66
Obersiggenthal	15		91
Remetschwil	8		59
Rohrdorf		9		67
Spreitenb.-Kill.	78		89
Stetten		7		63
Untersiggenthal	6		81
Wettingen		68		98
- davon Stützpunkt	3	
Würenlingen	13		67
Würenlos		14		70
(Angaben AVA)

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Freitag, 9. Mai 2003, Berichte in der AZ, bei Tele M1 und Radio Argovia
 
Kommandant Markus Widmer tritt aus der Arbeitsgruppe zurück 

Der Wettinger Feuerwehrkommandant Markus Widmer ist aus der Arbeitsgruppe des Projekts 
Fusion Stützpunkte Baden/Wettingen zurückgetreten. Er könne das neue Sicherheitskonzept 
für den Baregg-Tunnel, welches nur ein Rettungsfahrzeug vorsieht, nicht verantworten. 


Laut dem Wettinger Gemeindeammann Karl Frey sei 
ursprünglich von mehreren Einsatzfahrzeugen die Rede gewesen. Aber eine 
Arbeitsgruppe, bestehend aus Vertretern von Baden und Wettingen und dem Aargauer 
Versicherungsamt, plane derzeit die Fusion der beiden Feuerwehren. Auf der Grundlage eines 
solchen Zusammenschlusses sei das Versicherungsamt zum Schluss gekommen, für 
Rettungseinsätze am Baregg ein Fahrzeug mit Standort Baden zu bestimmen. Dieses 
Konzept würde auch von Polizei und Bauamt als sicher beurteilt, hiess es
beim Versicherungsamt. (Radio Argovia/doe)

Tele M1: Rücktritt aus Protest    

Radio Argovia: Nur ein Rettungsfahrzeug im Sicherheitskonzept

Radio Argovia: Einer gegen alle, Feuerwehrkommandant wirft das Handtuch


 

 

   
   

Aargauer Zeitung / 6. Dezember 2002 Region Baden-Wettingen

Bei einer Fusion würden beide gewinnen»

FEUERWEHR · Das Aargauische Versicherungsamt will nur noch eine Stützpunktfeuerwehr in der Region

Zwei Stützpunktfeuerwehren im Bezirk Baden sind zu viel und zu teuer. Ab 2005 könnte eine gemeinsame Stützpunktfeuerwehr für die Sicherheit in Baden, Wettingen und den umliegenden Gemeinden sorgen.

Dieter Minder

Die beiden Gemeinderäte sind überzeugt, dass eine Fusion das Richtige ist», stellt Rolf Eichenberger, Direktor des Aargauischen Versicherungsamtes (AVA), fest. Deshalb haben sie jetzt eine Projektorganisation ins Leben gerufen, um weitere Abklärungen zu treffen.

Die Gesamtführung des Projektes obliegt einem Lenkungsgremium mit Direktor Rolf Eichenberger sowie den beiden Gemeindeammännern Josef Bürge und Karl Frey. Als Projektleiter wurde Hans-Ulrich Wenger, Leiter der Abteilung Feuerwehrwesen im AVA, eingesetzt. Im Projektteam stehen ihm die Gemeinderäte Stephan Attiger (Baden) und Antoinette Eckert (Wettingen) sowie die Kommandanten Martin Zulauf (Baden) und Markus Widmer (Wettingen), Toni Suter (Chef Einsatz Feuerwehr Baden) und Hansjürg Baumgartner (Vizekommandant Feuerwehr Wettingen) zur Seite. Zur Beratung und Unterstützung wird ein externer Fachmann zugezogen. Der Entwurf eines Gemeindevertrages soll Entscheidungsgrundlage für die politischen Behörden sein. Sowohl Gemeinde- wie Einwohnerräte müssten einer Fusion zustimmen. Der Schlussbericht des jetzt angelaufenen Projektes soll Ende September 2003 den Gemeinderäten zugestellt werden. So sollte es möglich sein, den gemeinsamen Stützpunkt Baden-Wettingen auf Anfang 2005 in Betrieb zu nehmen.

Keine Berufsfeuerwehr

Wie diese neue Feuerwehr aussehen wird, können die Beteiligten noch nicht sagen, das ist Sache des Projektes. Sicher wird sie kleiner sein, sowohl in personeller wie materieller Hinsicht. Trotzdem dürften beispielsweise beide Feuerwehrdepots in Betrieb bleiben. «Sie stehen geradezu ideal für eine gemeinsame Stützpunktfeuerwehr», sagt Eichenberger und er ist überzeugt: «Bei einer Fusion würden beide gewinnen.» Auf keinen Fall wolle der Stadtrat eine Berufsfeuerwehr, sagt Vizeammann Stephan Attiger. Ob die Präferenz des AVA, eine fusionierte Stützpunktfeuerwehr, eine Chance hat, ist für ihn offen. Falls nur eine Stützpunktfeuerwehr übrig bleibt, hofft er, dass dies Baden sein wird: «Baden könnte mit einigen Anpassungen auch die Aufgaben von Wettingen übernehmen.»

Offen für eine Fusion

«Wir stehen einer Fusion offen gegenüber, auch wenn es noch einige Fragezeichen gibt», sagt Gemeinderätin Antoinette Eckert. Im Vordergrund stehe der Sicherheitsaspekt, dies habe sich bei der Information des Korps gezeigt. Die Evaluation habe einige Ergebnisse gebracht: «Aber wir müssen noch viele Daten zusammentragen, um entscheiden zu können.»

Keiner soll verlieren

Dass eine der beiden Stützpunktfeuerwehr bleibt und die andere zur Ortsfeuerwehr «degradiert» wird, lehnt Eichenberger ab: «Ich will keine Verlierer.» Er ist überzeugt, dass die Fusion die richtige Lösung ist. Deshalb hatte er im Frühjahr die Idee lanciert. Der Anstoss war der notwendige Ersatz der Drehleiter (ADL) in Wettingen. Das Geschäft wurde sistiert. Trotzdem bleibe der Sicherheitsstandard erhalten. Eichenberger erwartet von den Gemeinden, dass künftig alle die Feuerwehr betreffenden Entscheide unter Berücksichtigung des Projektes gefällt werden.

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